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Abfüllung des Jahrgangs 2024

Am Donnerstag, 13. März geht’s endlich wieder Richtung Basilikata. Die Vorfreude ist gross. Die Wettervorhersagen verheissen einen kalten aber sonnigen Aufenthalt im Süden. Meine Reise führt mich heute nach Florenz, wo ich einen Zwischenstopp einlege. Im Januar 2021 war ich für einen Sprachaufenthalt hier. Ich schlendere durch die Gassen, lasse das bunte Treiben auf mich wirken und schwelge in Erinnerungen.

Nach einer ruhigen Nacht geht es früh morgens auf den Zug, der mich nach Napoli bringt. Apropos ruhig: am Morgen erfahre ich, dass es Nahe Napoli in der Nacht ein Erdbeben mit der Magnitude 4.4 gegeben hat. Zum Glück war ich nicht in Napoli! Ich habe gelesen, dass viele Stadtbewohner in Panik die Häuser verlassen und vor Angst vor Nachbeben die Nacht draussen verbracht haben. Währenddessen regnete es in Florenz und der ganzen Toskana stark, was teilweise wieder zu Hochwassersituationen geführt hat. In der Basilikata wäre man froh, es würde einmal ein paar Tage am Stück regnen, damit alle Speicher wieder voll sind bevor der trockene und heisse Sommer kommt. Zurück zu meiner Reise: In Napoli angekommen gönne ich mir einen Cafè mit einer Sfogliatelle Napolitana 😊. Frisch gestärkt geht es danach zum Flughafen, wo ich meinen Fiat 500 bei der Autovermietung übernehme. Das erste Mal, dass ich einen Fiat 500 bekomme. Mich freuts! Nach einer problemlosen Fahrt treffe ich im späteren Nachmittag in Cancellara ein. Beim Nachtessen kontaktiert mich Pietro und fragt nach ob ich das Erdbeben gespürt hätte… Nein, habe ich nicht aber wo hat die Erde denn dieses Mal gebebt? Vor der Küste der Halbinsel Gargano unter der Meeresoberfläche mit einer Magnitude von 4.7. In dieser Region ist die Erde wirklich sehr aktiv.

Am nächsten Morgen treffen wir uns in der Bar zum Kaffee. Anschliessend geht es in die Ölmühle und wir beginnen umgehend, das feine Angeli Berg-Olivenöl abzufüllen. Zum Mittagessen hat Luciana Orecchiette mit Cime di Rapa aus dem Garten ihres Vaters gekocht – Superlecker! Aufgrund des sehr schönen Wetters entscheide ich mich am Nachmittag, für das Wochenende nach Matera zu fahren. Unterwegs buche ich ein Zimmer in einem B&B nahe der Sassi. Dort angekommen, erwarten mich Chiara und ihr Mann schon und begrüssen mich herzlich. Ich bin der einzige Gast und kann mir mein Zimmer aus den drei gemütlich eingerichteten Zimmern aussuchen. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Gassen von Matera gehe ich zum Nachtessen in eine Osteria die ich schon kenne und lasse mich von den Köstlichkeiten der süditalienischen Küche verwöhnen. Den Sonntag geniesse ich mit einer Wanderung rund um Matera. Ich erhasche dabei herrliche Blicke auf die Stadt und geniesse die Ruhe in der wärmenden Frühlingssonne. Nach einem wunderbaren Gelati in den Sassi geht es zurück nach Cancellara.

Am Montag füllen wir den Rest meiner Bestellung ab. Wir arbeiten speditiv und sind abends schon fertig. Das ist aussergewöhnlich, haben wir in den vergangenen Jahren doch immer viel länger gehabt. Ob das wohl an der neuen Etikette liegt, die sich wesentlich besser aufbringen lässt als die vorherige? Ich bin froh, dass alles so reibungslos gegangen ist.

Auf der Suche nach Gebäck aus der Basilikata sind wir auf eine kleine Bäckerei in Cancellara gestossen, in welcher zwei Freundinnen handgemachte süsse und salzige Leckereien backen. Ich besuche diese Bäckerei am Dienstag und wir probieren uns durch die feinen Backwaren… verführerisch süss und lecker salzig – und alles mit regionalen Zutaten und mit Liebe handgemacht. Ich decke mich mit Mustern ein, die ich zu Hause mit Birgit probieren möchte. Mal schauen, vielleicht findet das eine oder andere Produkt seinen Weg in unser Sortiment für die Vorweihnachtszeit… Nach diesem süssen Ausflug treffe ich mich mit Pino. Er hat mir von einer neuen Produktidee Muster produziert. Diese müssen natürlich umgehend degustiert werden. Da die salzigen, würzigen Deguhäppchen nach einer Begleitung rufen, verschwindet Pino kurzerhand im Nebenraum und erscheint kurz danach mit einer Flasche Prosecco wieder. Die wissen einfach wie Leben geht. Aus einer geschäftigen Degustation wird ein gemütlicher Aperitivo 😊. Auch hier decke ich mich mit Mustern für die Degustation mit Birgit ein. Ich bin gespannt, was sie dazu meint.

Am Mittwoch verabschiede ich mich bereits wieder von allen und fahre Richtung Napoli. Da die Arbeiten in Cancellara so schnell erledigt werden konnten, gönne ich mir einen Tag in Napoli und Umgebung. Dort angekommen lasse ich mich einfach durch die Gassen treiben. Faszinierende Stadt. Wenn man die touristischen Hauptgassen mal verlässt, stösst man auf kleine Manufakturen, die in kleinen Läden ihrem Handwerk nachgehen. Möbelschreiner, Lederwarenhersteller, Hutmanufakturen, Instrumentenbauer und vieles mehr. Und natürlich dreht sich hier alles ums Essen. An jeder Ecke, jedes zweite Haus in einer Gasse ist ein Restaurant oder Take Away – Angebot. In der Stadt in der die Pizza erfunden wurde, ist Pizza in allen erdenklichen Varianten erhältlich. Rund wie wir sie kennen, zugedeckt (wir nennen das dann Calzone), in Stücke geschnitten und aufeinandergeschichtet zum schnellen Essen unterwegs… Pizza wohin das Auge reicht.

Wie ich eingangs erwähnt habe, hat in der Nacht vom 13. März in Napoli und der Region die Erde gebebt. In dieser Gegend sind Erdbeben nicht untypisch und von der Bevölkerung sehr gefürchtet. In der Region Napoli liegen die phlegräischen Felder (campi flegrei). Es handelt sich dabei um ein dicht besiedeltes Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität. Die phlegräischen Felder werden als Supervulkan bezeichnet. In Pozzuoli gibt es eine Solfatara (100°C-250°C heisse, postvulkanische Ausströmungen von Gasen, die hauptsächlich Schwefelwasserstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf enthalten 1)), die aus der Ferne besichtigt werden kann. Das ist mein Ziel heute, Donnerstag, 20. März. Mit dem Zug fahre ich bei schönstem Wetter nach Pozzuoli. Dort marschiere ich durchs Dorf in Richtung der genannten Solfatara. In ca. 45 Minuten erreiche ich einen Aussichtspunkt, von dem aus ich die Dampfwolken und die vom Schwefeldampf gelb gefärbten Stellen sehe. Es ist eindrücklich mit eigenen Augen zu sehen, wie die Erde hier aus dem Inneren heraus «blutet». Seit April 2024 ist in dieser Region wieder eine wesentlich stärkere Bodenaktivität festzustellen. So hebt sich der Boden in dieser Gegend um gut 10mm pro Woche… Im Mai und im Juli 2024 hat es bereits verschiedenste Erbeben in der Region gegeben. Das Erdbeben vom 13. März 2025 reiht sich damit in eine Phase von aktiverer seismischer Aktivität ein, welche in der Bevölkerung dieser Region grosse Ängste auslöst. Ein Ausbruch dieses Supervulkans würde in der Region zu immenser Verwüstung führen und viele Menschenleben kosten. Überwältigt von diesen Bildern und den Hintergrundinformationen verbringe ich den Nachmittag bei herrlichem Frühsommerwetter am Meer, bevor ich am späten Nachmittag wieder zurück nach Napoli fahre.

Freitags bin ich schon früh morgens am Bahnhof, um den Zug nach Milano und danach zurück in die Schweiz zu nehmen. Nach einem feinen Cappuccino begleitet von einer, na was schon…, Sfogliatelle steige ich in den Zug und geniesse die entspannte Fahrt nach Hause. Eine wiederum schöne und ereignisreiche Reise neigt sich dem Ende zu.

Unser Reisebericht ist ohne künstliche Intelligenz (KI) geschrieben!

1) Quelle: Wikipedia

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