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Abfüllung des Jahrgangs 2023

Am Sonntag, 17. März 2024 reise ich mit dem Zug nach Napoli. Ich geniesse die entschleunigte Fahrt sehr und freue mich, den Abend in dieser Stadt zu verbringen. Ich habe schon viel von Napoli gehört, es ist aber das erste Mal, dass ich hier bin. Dort angekommen geht es direkt Richtung Altstadt in die Via dei Tribunali. Unglaublich viele Menschen sind unterwegs, eine Bar nach der anderen, Unmengen von Restaurants, viele kleine Seitengässchen.... man weiss gar nicht wohin man sehen soll, so viel ist los. Essen steht in dieser Stadt gefühlt immer an erster Stelle... Die Auswahl an Restaurants ist endlos... schlussendlich geniesse ich einen feinen Teller Pasta.

Am nächsten Tag gönne ich mir einen Cappuccino und.... eine napolitanische Sfogliatella Riccia. Die Sfogliatella - eine napolitanische Spezialität - ist ein kegelförmiges Blätterteiggebäck mit einer süssen Ricottafüllung mit Zimt und Orangenblütenaroma - einfach köstlich - und richtig reichhaltig ;-) Gestärkt für den Tag übernehme ich am Flughafen mein Mietauto und fahre nach Cancellara, wo ich in der Ölmühle auf Pietro stosse. Die Freude ist gross, wieder bei meinen Freunden in der Basilikata zu sein! Gespannt gehe ich sofort zur Degustation des Angeli Berg-Olivenöls des Jahrgangs 2023 über... Erfreut stelle ich fest, dass bei unserem DOLCE und FORTE die bekannten Züge der gewünschten Grundcharakteristik sofort erkennbar sind. DOLCE: mild, fruchtig; FORTE: fruchtig, mittlere Bitterkeit und markante Schärfe im Abgang. Das sortenreine Angeli Berg-Olivenöl UNICO (bis jetzt bekannt als Coratina), welches ausschliesslich aus der Olivensorte Coratina hergestellt wird, ist dieses Jahr eine Wucht... Intensive Fruchtaromen begleitet von einer gut erkennbaren Bitterkeit und eine Schärfe, die sogar diejenige des FORTE übertrifft. Ich bin sehr zufrieden :-) Am Nachmittag beginnen wir dann mit den Abfüllarbeiten.

Aufgrund der neuen Etikettenform stehen wir am Dienstag vor einem Problem... Die Etikettiermaschine erkennt die Enden der Etikette nicht und klebt uns daher gleich zwei Etiketten auf dieselbe Flasche. Kurz kommen wir - nein eigentlich nur ich - ins Schwitzen, denn Pietro lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Einige Tests und Telefonsupportgespräche später ist das Problem gelöst und wir können speditiv etikettieren. Erfreut stelle ich fest, dass sich auch die neuen Etiketten gut mit der Etikettiermaschine aufbringen lassen. Donato, der Papa von Pietro, beschriftet den ganzen Tag und bis tief in die Nacht die benötigten Etiketten.

Wie jeden Morgen treffen wir uns am Mittwoch um 8 Uhr mit den Freunden von Pietro in der Bar. Dort wird eine Geschichte erzählt, über die ich nur staunen kann: Von Cancellara gibt es eine Strasse nach Potenza (Hauptstadt der Basilikata, welche mit dem Auto in ca. 20 Minuten erreichbar ist). Ich fahre diese Strasse regelmässig, wenn ich von Napoli nach Cancellara und wieder zurück reise. Die Strasse ist in einem miserablen Zustand und schon oft habe ich mich gefragt, wieso hier nichts repariert wird. Nun erklären mir an diesem Morgen Pietro und seine Freunde, dass diese Strasse vor vielen Jahrzenten von einem Verbund der betroffenen Gemeinden gebaut worden ist. Dieser Gemeindeverbund hat sich in der Zwischenzeit aufgelöst und so gehört diese Strasse nun niemandem mehr und vor allem: es fühlt sich niemand für diese Strasse zuständig und so wird sie auch von niemandem in Stand gehalten. Aus der Schweiz kommend, ist diese Geschichte für mich kaum zu glauben. Nach dem Arbeiten in der Ölmühle besuche ich nachmittags Pino in seiner kleinen Werkstatt. Der Empfang ist herzlich und schnell gehen wir zur Degustation seiner eigens für uns hergestellten Muster von neuen Produktideen über. Einmal mehr überzeugt mich Pino mit seinen aus einigen wenigen Zutaten hergestellten Köstlichkeiten. Ich freue mich schon, diese mit Birgit zu kredenzen und bin sicher, dass wir eines oder sogar beide Produkte dieses Jahr in unser Sortiment aufnehmen werden. Freuen Sie sich darauf :-)

Am Donnerstag und Freitag sind wir in der Ölmühle damit beschäftigt, die feinen Angeli Berg-Olivenöle in die Flaschen zu bringen und für den Transport fertig zu machen. Den Samstag geniesse ich bei einem Ausflug nach Matera. Bei schönstem Wetter und 20 Grad schlendere ich durch diese schöne Stadt. Diese Stadt fasziniert mich so, dass ich einfach immer einen Tag während meiner Basilikatareisen hierher kommen muss - wirklich empfehlenswert.

Am Sonntag ist Palmsonntag. Am Morgen treffen sich die Gemeindeeinwohner zur Segnung der schön geschmückten Olivenzweige auf dem Dorfplatz. Danach werden die Olivenzweige ausgetauscht, um sich gegenseitig Glück und Freude zu wünschen. Es freut mich sehr, dass auch ich von einigen Freunden einen Olivenzweig erhalte.  Nach einer kurzen Prozession zur Kirche findet ein ausgiebiger Gottesdienst statt. Danach gehts zu Pietro nach Hause, wo Donato schon seit zwei Stunden am Grill sitzt und Fleisch für gefühlt eine halbe Armee zubereitet. Pietro's Schwiegereltern, Eltern und seine Schwester wie auch seine Schwägerin mit Partner sind da. Als Primo wird eine wunderbare Lasagne gereicht. Danach kommt das langsam gegrillte Fleisch auf den Tisch und zum Dessert dann ein Tiramisu. Es wird geschlemmt, genossen, gespielt, geredet und gelacht. Eine schöne Erfahrung für mich.

Den Montag geniesse ich bei einem Ausflug zu den Lagi di Monticchio am Fusse des Vulkans Vuture, bevor ich am Dienstag dann meine Rückreise antrete. Diese führt mich wieder zurück nach Napoli, wo ich noch einmal einen Nachmittag und Abend verbringe. Die Stadt überwältigt mich. Ich kann jetzt nachvollziehen was diejenigen, die mir vor meinem Besuch in Napoli jeweils von dieser Stadt erzählt haben, gemeint haben. Diese Stadt tickt anders und man taucht in eine andere Welt ein.

Während der Zugfahrt am Mittwoch habe ich Zeit meine Eindrücke von dieser spannenden Reise zu verarbeiten. Die Herzlichkeit, mit der ich jedes Mal bei Pietro und seiner Familie aber auch von seinen Freunden empfangen und umsorgt werde, beeindruckt mich sehr. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich das im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit erleben darf.

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